Chronik

Mit der Verordnung „über das Anhalten der Kinder zur Schule und die Bezahlung des Schulgeldes betreffend“ von 1805 hielt die allgemeine Volksschulpflicht Einzug in Sachsen. Mit diesem neu eingeführten „Schulzwang“, mussten nun auch die Großsteinberger Kinder ganzjährig die Schule besuchen. Das Hüten der Tiere übernahm seither ein armer Häusler als Gemeindehirt. Mit wachsender Einwohnerzahl wuchs auch die Zahl der Kinder. Man konnte den Schulunterricht nicht mehr in der gewohnten Weise durchführen. Im Jahre 1822 wurde deshalb die ”Alte Schule” erbaut; sie hatte nur ein Klassenzimmer. Darüber befand sich die Wohnung des Schulmeisters. Das Gebäude besaß zudem einen Karzer (Arrestraum) sowie einen Vorratsraum. Vormittags fand der Unterricht für die großen und nachmittags für die kleinen Schüler statt. Neben Schreiben, Lesen, Rechnen und Religion kam 1839 Erdkunde, Naturkunde und Geschichte hinzu.


Da auch dieses Schulgebäude schließlich nicht mehr den Anforderungen genügte, baute man in der Schulstraße (heute Werner-Seelenbinder-Straße) ein neues Schulgebäude. Die „Neue Schule“ wurde schließlich mit 2 Klassenzimmern, nun konnte zweistufig unterrichtet werden, einem Lehrmittelzimmer und 2 Lehrerwohnungen erbaut. Am Sonntag, den 11. September 1911, fand in Gegenwart des Amtshauptmanns Geheimen Regierungsrates Hänichen und des Kirchenpatrons Geheimen Regierungsrates Dr. Platzmann die feierliche Weihe des von den Leipziger Architekten Reiches und Kühn errichteten Schulhauses statt. Die Honoratioren zogen mit den Schulkindern durch die mit Girlanden geschmückte Schulstraße zum neuen Standort. Die Schlüsselübergabe erfolgte durch die bauleitenden Architekten an den Vorsetzenden des Schulvorstandes Ortsschulinspektor Pfarrer Graf. Die Räumlichkeiten der alten Schule wurden anschließend vom Kindergarten und später vom Heimatverein genutzt.


Die Einwohnerzahl wuchs weiterhin ständig. Mit Ende des 2. Weltkrieges musste Großsteinberg die Aufnahme von etwa 400 Vertriebenen bewältigen. Der Schulunterricht musste daher in zusätzlichen in Ausweichräumlichkeiten erteilt werden. Unterrichtet wurde folglich in der Veranda von Platzmanns Villa, in der Gaststätte von Arno Fritzsche (Grethener Straße), im Gasthof Georg Engel am Bahnhof, in der ehemaligen Fabrik von Rudolf Horn in der Großen Gasse und im Gutshaus von Hans Herrmann in der Alten Dorfstraße.


In den Gemeinden Grethen, Pomßen und Großsteinberg kam es zur Kombinatsbildung. Ganze Klassen wanderten Tag für Tag zum Unterricht in die Nachbarorte, da kein öffentlicher Nahverkehr oder Schulbusse existierten.


Von 1951 bis 1986 leitete Direktor Rolf Schiller die Schule.


1959: Turnhallenanbau (Geräte- und Umkleideräume sowie Sanitäranlagen)


Der Anbau an die neue Schule wurde 1967 fertig gestellt. Ein Jahr später, 1968, wurde dieser eingeweiht. Die Schule avancierte mittlerweile zur „Polytechnischen Oberschule“ mit 10 Klassen. Die Schulen in Grethen und Pomßen wurden als Kindergärten und/ oder Horte weiterbetrieben.


Ein bedeutender Höhepunkt fand 1976 statt: In Anwesenheit von Ellen Kuntz und vieler Gäste erhielt die Großsteinberger Oberschule den Ehrennamen ”Albert Kuntz”. Eine vielseitige Chronik und das Traditionskabinett der Schule hat alle Initiativen und Höhepunkte der Schule in Wort und Bild festgehalten. Bis 1990 wurden ca. 300 Schüler von 34 Lehrern und Erziehern unterrichtet.



1990: Gunter Gey wird Direktor der Schule.



Januar 1994: Marion Dröger wird Direktorin der Grundschule Parthenstein.



Am 12.1.1994: Die neue Gemeinde Parthenstein konstituiert sich mit den 4 Ortsteilen Großsteinberg, Grethen, Pomßen und Klinga.



Juni 1995: Mit dem letzten Schultag gibt es in Großsteinberg keine Mittelschule mehr. Ab Klassenstufe 5 wechseln die Kinder nun nach Naunhof.



20. September 2005: Die Grundschule Parthenstein in Großsteinberg trägt den Namenszusatz: „Sportfreundliche Schule“. Die Schülerinnen und Schüler bemühen sich, diesem Namen Ehre zu machen.



2006: Energetische Sanierung mitsamt neuer Fassade, Fenster sowie Sonnenschutzrollos.



Wird fortgesetzt…